Blick auf Opferhilfe beim Lions-Club

Presseartikel - Gießener Anzeiger vom 10.10.2016 (red.)

Laubach (red.) Innerhalb des Jahresprograms des Lions-Clubs Laubach hatte die Präsidentin Edelgard Heide den WEISSEN RING zu einer Informationsveranstaltung nach Laubach in das Waldhaus gebeten, um über die Aufgaben der Opferbetreuung im Allgemeinen und der Außenstelle Gießen im Besonderen zu berichten.

Der Referent Frank Hille vom WEISSEN RING, der Außenstelle Gießen erläuterte die Entstehungsgeschichte der Institution vor nunmehr 40 Jahren in Berlin, gegründet unter anderem von dem durch die Sendung "Aktenzeichen XY - ungelöst" allseits bekannten Fernsehmoderator Eduard Zimmermann.

Frank Hille berichtete, dass der WEISSE RING mit über 3200 ehrenamtlichen in bundesweit 420 Außenstellen professionell ausgebildeten Helfern die von Straftaten Betroffenen persönlich betreuen und ihnen menschlich zur Seite stehen, wobei sich die Helfer auch als Lotsen verstehen und Hilfen von anderen Organisationen und Behörden vermitteln.

Der gemeinnützige Verein unterstützt die Kriminalitätsopfe durch kostenlose anwaltliche Erstberatung und Durchsetzung von Ansprüchen zum Beispiel aus dem 'Opferentschädigungsgesetz, ferner durch Begleitung zu Terminen bei Polizei und Staatsanwaltschaft und vor Gericht.

Auch ist der WEISSE RING in der Lage, durch sein Spendenaufkommen finanzielle Unterstützung für Opfer in Notlagen zu gewähren.

Hingewiesen wurde auch auf die Nummer des Opfer-Telefons 116006 die bundesweit geschaltet ist. Opfer können sich hier anonym beraten lassen.

Auf die Arbeit der Außenstelle Gießen eingehend, erläuterte Frank Hille anhand der Statistik aus dem Vorjahr, dass die Mitarbeiter dort insgesamt über 1800 Stunden ehrenamtlich tätig waren und über 70 Neu-Fälle betreut und zusätzlich rud 60 Telefonberatungen durchgeführt haben. Dabei wurden rund 20000 Euro an Opferhilfen ausgezahlt.

Die häufigsten Delikte in der Opferbetreuung waren sexueller Missbrauch und Vergewaltigung mit über 30 Prozent aller Fälle sowie schwere Körperverletzung, "Stalking" und häusliche Gewalt. Zugenommen haben in der letzten Zeit Diebstahl und Einbruch.

Bei einem Mitgliederbestand von 220 Personen arbeiten aktiv in den Außenstellen zehn Personen, auf die in den zuvor genannten Fällen zurückgegriffen werden kann.

Nach einer anschließenden lebhaften Diskussion schloss die Präsidentin Edelgard Heide mit einem Dank an den Referenten Frank Hille und sagte bei dieser Gelegenheit der Außenstelle Gießen des WEISSEN RINGS auch die Unterstützung des Lions-Clubs Laubach zu.