Plötzlich stand sie vor dem Nichts. Kleidung, Geld, Dokumente, aber auch Persönliches wie Fotos waren auf einmal unerreichbar. Die Explosion, die im vergangenen Sommer die Shisha-Bar in der Licher Straße zerstörte und die Wohnungen darüber unbewohnbar machte, hat Lydia Ak zumindest kurzfristig alles genommen. Sie hatte nicht mehr als die Kleider, die sie trug. Unmittelbare Hilfe fand Ak beim WEISSEN RING. "Dieser Fall aus dem letzten Jahr ist mir besonders in Erinnerung geblieben", sagt Karin Skib, Leiterin der Gießener Außenstelle. Es ist aber beileibe nicht der einzige.
Im vergangenen Jahr hat der WEISSE RING in Gießen 101 Menschen geholfen. 50 von ihnen konnten Skib und ihre zwölf Kollegen, die allesamt ehrenamtlich arbeiten, bereits am Telefon helfen."Zum Beispiel, indem wir sie an passende Stellen verwiesen haben. Oder aber an einen Psychologen." Denn das ist Skib besonders wichtig: "Wir beraten die Menschen. Aber wir sind keine Psychologen." 51 weitere Opfer, die sich beim WEISSEN RING gemeldet haben, erhielten konkrete Unterstützung. Zum Beispiel finanzielle Zuwendungen, Hilfe bei behördlichen Angelegenheiten sowie Beistand vor Gericht. "Unsere Mitarbeiter nehmen sich aber auch wenn nötig viel Zeit für Gespräche." Besonders bei Opfern von Missbrauch und Vergewaltigungen sei das nötig. Diese sexuellen Straftaten waren 2017 wie in den Vorjahren auch der häufigste Grund, warum der WEISSE RING eingeschaltet wurde. Neben 13 solcher Fälle waren es auch 8 von häuslicher Gewalt, jeweils 7 Raubüberfälle und schwere Körperverletzungen, 5x Mord bzw. versuchter Mord, 5x Diebstahl und 2x Betrug. Zudem suchte jeweils 1 Einbruchs- und 1 Cybermobbing-Opfer Hilfe bei Skib und ihren Kollegen. Mit 101 Fällen liegt die Zahl der Hilfeleistungen höher als im Vorjahr. 2016 waren es 83........... (Mit freundlicher Genehmigung der Gießener Allgemeinen)
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